Sonnenblumen als Zeichen der Hoffnung

Am Open-Air Gottesdienst zum Jahrestag der Flutkatastrophe in Ahrbrück nahmen auch Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger teil, die im Ahrtal im Einsatz waren.

Als Zeichen der Hoffnung wurden im Gottesdienst Sonnenblumen verteilt. Für die anwesenden Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger war dies auch eine Erinnerung an ihren letzten Einsatztag im Ahrtal, als sie an ihren verschiedenen Einsatzorten Blumensamen ausgestreut hatten.
Insgesamt waren mehr als 300 Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger in den 13 durch das Hochwasser betroffenen Landkreisen und Städten auf dem Gebiet der rheinischen Landeskirche im Einsatz und haben in sieben Wochen über 7.500 Einsatzstunden absolviert.

Foto: Klaus Armonies


Pressemitteilung der Evangelischen Kirche im Rheinland Nr. 103/2022:

Sonnenblumen und Menschenkette als Zeichen
für Hoffnung und Zusammenhalt

Video dokumentiert Ahr-Tag von Präses Latzel und Bischof Ackermann

Düsseldorf/Ahrbrück (16. Juli 2022). Auf der einen Seite der Eindruck, „wie die Menschen hier zueinanderstehen, wie viel Hilfe geleistet worden ist“. Auf der anderen Seite die noch sichtbaren Wunden, die das Hochwasser an der Ahr geschlagen hat, und die Verzweiflung der Menschen darüber, „wie viele bürokratische Prozesse wir im Augenblick wieder haben“. Für Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, steht ein Jahr nach der Flutkatastrophe fest: „Wir als Kirche und Diakonie werden auch weiter an der Seite der Menschen sein.“ Die vielfältigen Eindrücke eines eintägigen Besuchsprogramms an der Ahr am Freitag, 15. Juli, gemeinsam mit dem Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann

 

„Wir müssen uns darauf einstellen, dass das nicht die letzte Katastrophe war“, sagt Präses Latzel in dem Video und unterstreicht damit die Forderung nach einem ökologischen Wandel. Es gebe Hoffnung und eine besondere Form der Heiterkeit an der Ahr, ergänzt Bischof Ackermann, aber auch viel Bedrückendes, Trauer und Resignation. Dieser Mix von Gefühlen habe ihm noch einmal verdeutlicht, dass es gerade nach den gewaltigen Anstrengungen des ersten Jahres und den oft erst jetzt sichtbaren seelischen Verletzungen ein besonderer Auftrag der Kirchen sei, „dass wir menschlich, geistlich, auch gottesdienstlich an der Seite der Leute sind, so sie es denn auch möchten. Und das bleibt ein langfristiges Projekt.“

250 Menschen bei Gedenkgottesdienst unter freiem Himmel

Rund 250 Menschen feierten am Nachmittag gemeinsam mit Präses Latzel, Bischof Ackermann, Pfarrerin Claudia Rössling-Marenbach (Evangelische Kirchengemeinde Adenau) sowie Gemeindereferentin Manuela Kremer-Breuer (Katholische Pfarreiengemeinschaft Altenahr) in Ahrbrück einen ökumenischen Gedenkgottesdienst unter freiem Himmel. In der Predigt ging es dabei um einen Brückenschlag zwischen dem alttestamentlichen Trostbrief des Propheten Jeremia und der Gegenwart im Ahrtal. Als greifbares Zeichen der Hoffnung wurden Sonnenblumen verteilt, die nach der Flut an vielen Stellen an der Ahr aus den Trümmern gewachsen waren. Im Anschluss an den Gottesdienst zog die Gemeinde an die Ahr, um Teil der Menschenkette zu werden, die sich als Ausdruck des Zusammenhalts an vielen Stellen des Tals bildete.
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Stichwort: Hochwasserseelsorge

Die Diakonie Katastrophenhilfe RWL und die Evangelische Kirche im Rheinland haben angekündigt, ihre gemeinsame psychosoziale Begleitung in den vom Hochwasser 2021 betroffenen Gebieten mindestens bis Ende August 2023 fortzusetzen. Insgesamt sind zehn mobile Fluthilfeteams mit 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Hochwassergebieten unterwegs.
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Autor: Ekkehard Rüger, ekkehard.rueger@ekir.de, Telefon 0211 4562-290
Kontakt: stv. Pressesprecherin Cornelia Breuer-Iff, cornelia.breuer-iff@ekir.de, Telefon 0211 4562-423