Zum ersten Mal bot das Landespfarramt für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland vom 8.-12. April 2024 das Seminar für Großeinsatzlagen (Begriff NRW) bzw. Großschadenslagen (Begriff RLP) speziell für die Notfallseelsorgeteams in Rheinland-Pfalz an. In den letzten Jahren hatte sich herausgestellt, dass es doch so viele Unterschiede zwischen RLP und NRW gibt, dass es sinnvoll ist, für beide Bundesländer speziell angepasste Seminare durchzuführen.
Aus den Erfahrungen des Landespfarramtes wurden die Besonderheiten und Phasen einer Katastrophe sowie die akute, mittel- und langfristige Nachsorge thematisiert. Ein Schwerpunkt der Fortbildung war die Zusammenarbeit mit Einsatzkräften aus Feuerwehr und Polizei, die Kenntnis ihrer Organisationsformen und die Einbindung in Strukturen des Katastrophenschutzes. Ebenso wurden die Besonderheiten der seelsorglichen Begleitung Betroffener, die im Großschadensfall erheblich belastenden Eindrücken ausgesetzt waren, behandelt. Besonders vertieft wurde diesbezüglich die außergewöhnlich belastende Situation von Betroffenen in CBRN-Lagen. [CBRN = Chemisch Biologisch Radioaktiv Nuklear]
Den 14 Teilnehmer*innen vermittelte der Kurs die Grundlagen zur Übernahme von Leitungs- und Koordinierungsaufgaben für die Notfallseelsorge/die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV-B) bei Großeinsatzlagen, z.B. in der Leitung von Einsatz(unter)abschnitten.
Das theoretisch Erlernte konnte im Rahmen mehrerer Planübungen mit realistischen Einsatzszenarien praktisch eingeübt werden.
Die Strukturen von Feuerwehr und Katastrophenschutz wurden den Teilnehmenden durch Stefan Bohnenberger (Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Rhein-Hunsrück-Kreises) fachkompetent und praxisnah vermittelt. Er trägt auf dem Foto im Rahmen der Übung die gelbe Weste des Einsatzleiters.
Die Besonderheiten bei polizeilichen Lagen erläuterte Polizeidirektor Thomas Lebkücher (Leiter der Abteilung Bereitschaftspolizei im Polizeipräsidium Einsatz, Logistik und Technik der Polizei Rheinland-Pfalz).
Das Landespfarramt bedankt sich bei den beiden genannten Referenten sowie bei Pfarrerin Edeltraud Lenz (Koordinatorin der Notfallseelsorge Rhein-Hunsrück-Kreis) für die Unterstützung in der Vorbereitung und Durchführung des Seminars.
Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünschen wir viel Erfolg beim Transfer des Erlernten in die Praxis vor Ort, wo es letztendlich den Betroffenen im Rahmen von großen Schadensereignissen zugute kommen wird.