Suizid als Herausforderung

Tag der Notfallseelsorge 2023 in Mönchengladbach

Mit Unterstützung der STIFTUNG NOTFALLSEELSORGE

 

 


Am 28. Oktober fand der 3. Tag der Notfallseelsorge statt. Mehr als 200 Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger sowie Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Polizei und den Hilforganisationen kamen aus dem gesamten Gebiet der rheinischen Kirche, aus Westfalen und sogar aus dem hohen Norden Deutschlands zu diesem Fachtag nach Mönchengladbach.

Die Aula der Marienschule Mönchengladbach war gut gefüllt.

Das Programm (s.u.) beinhaltete Fachvorträge, Erfahrungsberichte und Impulse zum Thema Suizid. Neben dem gesellschaftlichen, kulturellen und theologischen Fragen wurde unter fachkundiger Moderation von Lars Tutt, der die Anwesenden durch den intensiven Tag führte, die jeweilige Perspektive der Einsatzkräfte aus Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei dargestellt. Abgerundet wurde der Fachtag mit einem spirituellen Impuls unserer Landespfarrerin und einem anschließenden Abendessen. Deutlich wurde die hohe Wertschätzung, die der Dienst der Notfallseelsorge genießt. Dies brachte auch der Beigeordnete für den Katastrophenschutz, Matthias Engel als Schrimherr der Veranstaltung in seinen Begrüßungsworten deutlich zum Ausdruck.

Der Tag wurde durch das Bistum Aachen und durch die finanzielle Unterstützung der STIFTUNG NOTFALLSEELSORGE ermöglicht, die auch mit einem Stand vertreten war.

Frau Dr. jur. Brigitte Schorz und Günter Schmidt am Stand der STIFTUNG NOTFALLSEELSORGE


Zum Inhalt des Tages:

Das Phänomen des Suizides oder des suizidalen Geschehens konkretisiert sich für die Einsatzkräfte immer wieder in dem Moment der Tat oder des Versuches. Es gibt einen Einsatzort, es gibt den Menschen im Geschehen selbst und es gibt die unmittelbar und mittelbar Be­troffenen. Da sind Emotionen wie Trauer, Wut, Schuld oder Scham, ver­bunden mit der eigenen Verlorenheit oder auch grenzenlosen Liebe. Einsatz­kräfte und psychosoziale Helfer*innen arbeiten an diesem Ort und müssen dem ent­stehen­den Druck der Betroffenen stand­halten. Sie versuchen zu retten, was möglich ist. Und oftmals sind es auch die Ein­satzkräfte, die am Ende die Spuren des Geschehens aufnehmen und beseitigen.

Neben dem persönlichen Schicksal vor, während und nach dem Suizid(versuch) ist der Suizid in allen Facetten auch ein gesell­schaftliches Phänomen. Die Tat selbst, aber auch Wege hinein und Wege hinaus werden beschrieben und wissen­schaftlich aufbereitet, Fakten gesammelt und ausgewertet. Die Prä­ven­tionsarbeit und Therapien sind Versuche, die Anzahl der Geschehnisse nach unten zu drücken.

Die Tagung beschäftigt sich entsprechend mit den unterschiedlichen Heraus­forder­ungen für die Gesellschaft, für Einsatz­kräfte, für Betroffene und für das eigene Wertesystem. Ein Fokus liegt dabei auf den Chancen und Grenzen des Handelns für uns als Einsatz­kräfte im aktuellen Einsatz­geschehen.

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Tagesablauf

09:30   Ankommen

Kaffee und Begegnung

10:30   Begrüßung und Einstieg

11:00   Suizid als Herausforderung…
für die Gesellschaft
Prof. Dr. Thomas Macho, Wien
Autor des Buches: „Das Leben nehmen: Suizid in der Moderne“

12:00   Suizid als Herausforderung…
für Einsatzkräfte
Ein moderierter Trialog
Sascha Rohn-Caruso, RD Solingen
N.N., Berufsfeuerwehr Krefeld
Polizeibeamtin / -beamter,
PP Düsseldorf
Moderation:
Prof. Dr. Lars Tutt, NFS-Viersen

13:00   Pause

Mittagsimbiss und Begegnung

14:30  Suizid als Herausforderung…
für Betroffene
Johannes Kettler,
Leiter der Krisenberatungsstelle Dortmund

15:30  Kaffeepause und Begegnung

16:30   Suizid als Herausforderung…
für das eigene Wertesystem
Ein moderierter Dialog
Patrick Philipp, Bistum Aachen
Simone Henn-Pausch, NFS-Solingen
Moderation:
Prof. Dr. Lars Tutt, NFS-Viersen

17:30   Stille halten.

Ein meditativer Ausklang
Landespfarrerin Bianca van der Heyden

Verabschiedung

18:00   Abendmenü


In den Pausen

Information und Präsentation der mitwirkenden Organisationen
in der Aula

 Ausstellung

Suizid. Keine Trauer wie jede andere. Gegen die Mauer des Schweigens.

AGUS Angehörige um Suizid e.V., Bayreuth


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Weitere Informationen und Anmeldung unter:

notfallseelsorge-west.de