Mit Unterstützung der STIFTUNG NOTFALLSEELSORGE
Am 28. Oktober fand der 3. Tag der Notfallseelsorge statt. Mehr als 200 Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger sowie Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Polizei und den Hilforganisationen kamen aus dem gesamten Gebiet der rheinischen Kirche, aus Westfalen und sogar aus dem hohen Norden Deutschlands zu diesem Fachtag nach Mönchengladbach.
Das Programm (s.u.) beinhaltete Fachvorträge, Erfahrungsberichte und Impulse zum Thema Suizid. Neben dem gesellschaftlichen, kulturellen und theologischen Fragen wurde unter fachkundiger Moderation von Lars Tutt, der die Anwesenden durch den intensiven Tag führte, die jeweilige Perspektive der Einsatzkräfte aus Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei dargestellt. Abgerundet wurde der Fachtag mit einem spirituellen Impuls unserer Landespfarrerin und einem anschließenden Abendessen. Deutlich wurde die hohe Wertschätzung, die der Dienst der Notfallseelsorge genießt. Dies brachte auch der Beigeordnete für den Katastrophenschutz, Matthias Engel als Schrimherr der Veranstaltung in seinen Begrüßungsworten deutlich zum Ausdruck.
Der Tag wurde durch das Bistum Aachen und durch die finanzielle Unterstützung der STIFTUNG NOTFALLSEELSORGE ermöglicht, die auch mit einem Stand vertreten war.
Zum Inhalt des Tages:
Das Phänomen des Suizides oder des suizidalen Geschehens konkretisiert sich für die Einsatzkräfte immer wieder in dem Moment der Tat oder des Versuches. Es gibt einen Einsatzort, es gibt den Menschen im Geschehen selbst und es gibt die unmittelbar und mittelbar Betroffenen. Da sind Emotionen wie Trauer, Wut, Schuld oder Scham, verbunden mit der eigenen Verlorenheit oder auch grenzenlosen Liebe. Einsatzkräfte und psychosoziale Helfer*innen arbeiten an diesem Ort und müssen dem entstehenden Druck der Betroffenen standhalten. Sie versuchen zu retten, was möglich ist. Und oftmals sind es auch die Einsatzkräfte, die am Ende die Spuren des Geschehens aufnehmen und beseitigen.
Neben dem persönlichen Schicksal vor, während und nach dem Suizid(versuch) ist der Suizid in allen Facetten auch ein gesellschaftliches Phänomen. Die Tat selbst, aber auch Wege hinein und Wege hinaus werden beschrieben und wissenschaftlich aufbereitet, Fakten gesammelt und ausgewertet. Die Präventionsarbeit und Therapien sind Versuche, die Anzahl der Geschehnisse nach unten zu drücken.
Die Tagung beschäftigt sich entsprechend mit den unterschiedlichen Herausforderungen für die Gesellschaft, für Einsatzkräfte, für Betroffene und für das eigene Wertesystem. Ein Fokus liegt dabei auf den Chancen und Grenzen des Handelns für uns als Einsatzkräfte im aktuellen Einsatzgeschehen.
Tagesablauf
09:30 Ankommen
Kaffee und Begegnung
10:30 Begrüßung und Einstieg
11:00 Suizid als Herausforderung…
für die Gesellschaft
Prof. Dr. Thomas Macho, Wien
Autor des Buches: „Das Leben nehmen: Suizid in der Moderne“
12:00 Suizid als Herausforderung…
für Einsatzkräfte
Ein moderierter Trialog
Sascha Rohn-Caruso, RD Solingen
N.N., Berufsfeuerwehr Krefeld
Polizeibeamtin / -beamter,
PP Düsseldorf
Moderation:
Prof. Dr. Lars Tutt, NFS-Viersen
13:00 Pause
Mittagsimbiss und Begegnung
14:30 Suizid als Herausforderung…
für Betroffene
Johannes Kettler,
Leiter der Krisenberatungsstelle Dortmund
15:30 Kaffeepause und Begegnung
16:30 Suizid als Herausforderung…
für das eigene Wertesystem
Ein moderierter Dialog
Patrick Philipp, Bistum Aachen
Simone Henn-Pausch, NFS-Solingen
Moderation:
Prof. Dr. Lars Tutt, NFS-Viersen
17:30 Stille halten.
Ein meditativer Ausklang
Landespfarrerin Bianca van der Heyden
Verabschiedung
18:00 Abendmenü
In den Pausen
Information und Präsentation der mitwirkenden Organisationen
in der Aula
Ausstellung
Suizid. Keine Trauer wie jede andere. Gegen die Mauer des Schweigens.
AGUS Angehörige um Suizid e.V., Bayreuth
Weitere Informationen und Anmeldung unter: